Drei Jahre begleiteten die MAZ-Volontäre junge Menschen in Brandenburg. Wir berichteten über ihre Träume, ihre Ziele, über ihre Gedanken zur Corona-Pandemie und wir begleiteten sie in einem Stück ihres Lebens. Nunmehr endet das Projekt: Auch Stanley Moewes, einer der Protagonisten, sagt „auf Wiedersehen“. 

Schon im ersten MAZ-Artikel vor drei Jahren war sich der heute 21-jährige Oranienburger sicher: „Ich möchte zur Berufsfeuerwehr.“ Und siehe da, Stanley Moewes hat sich seinen Traum erfüllt. Seit einem halben Jahr ist er nun bei der Berliner Feuerwehr. Und er weiß es schon jetzt – die Feuerwehr soll es ein Leben lang sein.

Eine verlorene Wette brachte ihn zur Feuerwehr

„Ja“, sagt er, es habe geklappt mit der Feuerwehr. „Aber ich muss noch ein bisschen was dafür machen, damit ich es ein Leben lang machen kann“, sagt er. Noch ist er inmitten der Ausbildung, dreieinhalb Jahre geht sie noch. Doch ist er zuversichtlich, dass er es schafft. Denn Stanley greift auf jahrelange Erfahrung zurück. 

Vor elf Jahren trat er der Freiwilligen Feuerwehr Borkwalde bei, es waren seine ersten Erfahrungen in dem Berufsbild, damals war er zehn Jahre alt. Seit 2017 ist er nun bei der Freiwilligen Feuerwehr in Oranienburg, neben seiner Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann engagiert er sich dort noch heute ehrenamtlich. Seine Entscheidung für den Beruf traf er schon mit neun Jahren – wegen einer verlorenen Wette.

Stanley Moewes in einem Einsatzwagen der Feuerwehr. I Foto: Steve Reutter

„Als Kind wollte ich lieber Pilot werden. Aber damals habe ich eine Wette gegen einen Freund verloren, er war bei der Jugendfeuerwehr. Also musste ich einen Tag mit und mir die Arbeit anschauen“, sagt er. Welche Wette das war, weiß er heute nicht mehr. Doch ist er seinem Freund noch heute dankbar. 

Nun möchte er seine Ausbildung erfolgreich abschließen und anschließend womöglich noch einmal studieren, um in den Gehobenen Dienst zu kommen. „Eines Tages möchte ich eine Führungskraft sein“, sagt er. Er hofft, dass ihm das in zehn bis 15 Jahren gelingt.

Ein Fass voller Tränen

Noch hat es laut Stanley in dem anspruchsvollen Beruf nichts gegeben, was ihn überfordert hätte. Auch so manche schlimmen Bilder bei Unfällen hätten ihn noch nicht aus dem Konzept gebracht. Ob es für immer so bleiben wird, könne er nicht sagen. „Jeder hat ein Fass. Bei dem einen ist es größer, bei dem anderen kleiner“, sagt er, „ich hoffe, mein Fass ist so groß, dass es nicht überläuft und ich den Menschen lange helfen kann“, sagt Stanley weiter.

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Nun blickt er in die Zukunft – beruflich ist es die Feuerwehr, die ihn prägt, begeistert und über die er in seiner Ausbildung alles lernen wird. Aber auch privat hat er für alles kommende seine Ziele und Wünsche. „Ich möchte wissbegierige bleiben, meinen Freundeskreis erhalten, gesund bleiben und meinen persönlichen Horizont erweitern“, sagt er.

Dafür habe ihm auch das MAZ-Projekt geholfen. „Ich fand es eine nette Begleitung. Die Gespräche und Artikel halfen auch dabei, selbst reflektiert zu sein“, sagt er.

Von Steve Reutter