Generation was? So tickt die Jugend von heute

Das Motto, mit dem Menschen Jugendliche gern in eine Schublade stecken ist denkbar einfach: „Sag mir, wann du geboren bist und ich sage dir, wer du bist.“ Da gibt es die Traditionals bis 1955, die Babyboomer in den Jahren bis 1965. Wer im Zeitraum zwischen 1981 und 1995 geboren ist, wird der Generation Y zugeordnet, also die erste Generation, die mit dem Internet groß wurde. Wenn wir nun über die Jugend in Brandenburg sprechen, dann ist von der Generation Z die Rede.

All jene, die nach 1995 geboren sind, gelten als „Digital Natives“. Sie wachsen in einer Welt heran, die von digitalen Kommunikationsmitteln, etwa sozialen Medien geprägt ist. Musik hören? Das ist nicht mehr die Kassette, die man mit den Lieblingsliedern aus den Radios bespielt und mit dem Walkman abhört. Das sind keine CDs, die im Discman springen, sobald die Tasche zu sehr wackelt. Sie hören Musik über Clouds oder Streamingdienste. Es ist für die Jugendlichen Normalität, eine WhatsApp zu empfangen, überall erreichbar zu sein. Manch einer bezeichnet sie als Generation „always on“.

Wer braucht schon Rebellion?

Die Sinus-Studie aus dem Jahr 2016 zeigt einen deutlichen Tenor, was die Verbindung aller Jugendlichen der Generation Z betrifft: Es geht den Jugendlichen nicht mehr um Provokation, um das Auflehnen gegen die Elterngeneration oder Subkulturen. Vielmehr möchten sie sein „wie alle“. „Eine Mehrheit ist sich einig, dass gerade in der heutigen Zeit ein gemeinsamer Wertekanon von Freiheit, Aufklärung, Toleranz und sozialen Werten gelten muss,weil nur er das ‚gute Leben‘, das man in diesem Land hat, garantieren kann.“, heißt es seitens der Sinus-Akademie. Die Forscher sehen darin eine Sehnsucht nach „Aufgehoben- und Akzeptiertsein, Geborgenheit, Halt“.

Fünf Dinge, die Jugend verbindet

Doch eines bleibt festzuhalten: die Jugendlichen in eine Schublade zu packen, ist oft viel zu einfach gedacht. Die Sinus-Studie zeigt nämlich auch, dass es keinen Musterjugendlichen gibt. Sie stammen aus differenten sozialen Milieus und setzen mitunter verschiedene Prioritäten. Etwa, was die Frage nach Nationalität betrifft. Während die meisten eine „nationale Identität“ als wertfrei betrachten, sehen andere sie aufgrund der deutschen Historie als Last an. Stellt man nun also die Frage deutlich, wie Jugendliche ticken, muss die Antwort eindeutig lauten: unterschiedlich. „Nicht allen ist alles gleich wichtig im Leben, und nicht jeder Wert wird von allen gleichermaßen hervorgehoben und gelebt“, schreiben die Forscher.

Die Sinus-Jugendstudie wurde von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, dem Bund der Katholischen Jugend, der Bundeszentrale für politische Bildung, der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz und der VDV-Akademie beauftragt.
 
Von MAZvolos